[1] Du der mit dem langen Haar'
Wie mit eigenen Ketten gekommen,
Dein sey die Gelegenheit,
Weil du Narren zu schmeicheln gekommen.
[2] Eine Stunde zeig' dich mild
Und verändre deine Gewohnheit,
Weil nur jene, welche fleh'n,
Du zu fragen und forschen gekommen.
[3] Sey's im Frieden, sey's im Krieg,
Immer bin ich geweiht dir zum Opfer,
Denn in jedem Zustand bist
Du mit lieblichem Kosen gekommen.
[4] Gluth und Wasser sind vermischt
In den schwellenden Lippenrubinen,
Böse Augen seyen fern!
Als ein Gaukler bist du gekommen.
[5] Lob sey deinem weichen Herz,
Um ein löbliches Werk zu verrichten,
Betest du für alle Todten,
Welche du mit den Wimpern gemordet.
[6] Sag', was meiner Tugend nützt,
Daß du Schätze des Herzens zu plündern,
Ganz betrunken und verwirrt
In mein stilles Gemach bist gekommen.
[7] Sieh Hafis! sprach sie zu mir,
Deine Kutte mit Mackeln beflecket,
Bist du wohl von dieser Zunft
Endlich einmahl zurückgekommen.